Die Dörnfelder Stephanus-Kirche

Traulich und schmuck, eine echte Thüringer Dorfkirche, erhebt sich unser Gotteshaus an der Südseite   des Ortes … , so recht eine Stätte innerer Sammlung und seelischer Erhebung. Wenn heute ein Architekt   eine Thüringer Dorfkirche bauen sollte, er könnte es kaum besser machen als die Väter von einst, die so   viel Liebe, so viel Andacht und so viel schlichten Schönheitssinn mit hineingebaut haben...“ (1)

Mit diesen Worten leitete 1929 der damalige Pfarrer O. Kuntze seine Abhandlung zur Geschichte der Dörnfelder Stephanus-Kirche ein und spricht (vielleicht nicht mit der wohl damals üblichen Wortwahl) auch heute im Namen derjenigen Dörnfelder, denen ihre Kirche ans Herz gewachsen ist.

Wann genau an der heutigen Stelle erstmals ein christliches Gotteshaus errichtet wurde, kann nicht belegt werden.

Im späteren Mittelalter ab ca. 1300 wird Dörfeld mehrfach kirchlich erwähnt. Die Kirche gehörte damals zur Dompropstei Erfurt und hatte als Schutzpatron den heiligen Stephanus, den ersten christlichen Märtyrer (Apostelgeschichte 3) .

Schon vor der Reformation (Nachweis 1462) gehörten zum Pfarrspiel Dörnfeld auch Pennewitz und Garsitz sowie die Schönheide und Teile der heutigen Ortslage Königsee.

Wesentlich früher als Königsee soll Dörnfeld evangelisch geworden sein (Nachweise von ca. 1529).

Der heutige Kirchenbau hat einen rechteckigen Grundriss von 16,4m x 6,8m. Er wurde 1680 vermutlich durch einen umfassenden Umbau „an Stelle einer des heiligen Stephan“ (2) geweihten Kirche errichtet. Als Zeugnisse für den Erhalt früherer Gebäudeteile werden Bauformen des Mittelalters, wie Spitzbögen an Tür und Fenstern, angeführt.

Da der als Dachreiter auf dem Westgiebel stehende Kirchturm als funktionstüchtiger Glockenturms ungeeignet war, wurde im Jahre 1703 ein separates Glockenhaus erbaut.

Von 1705 bis 1727 wurde eine neue Orgel an Stelle einer „sehr einfachen alten“ (1) eingebaut und auch eine Erneuerung des Innenraumes ( Empore und Kanzel) vorgenommen.

Die Farbgestaltung in weiß -gold gibt es vermutlich seit einer Umbaumaßnahme von 1812 (neue Fenster , Entfernung eines Vorbaus im Bereich der heutigen Gedenktafel für die Gefallenen des 1. Weltkrieges).

Weitere Umbau- und Renovierungsmaßnahmen folgten z. B. 1864 gemäß Inschrift der Wetterfahne. Von 1989 bis zur Zeit wurden Dach- und Fenstererneuerungen, die Restaurierung des Klockenhauses sowie der Fassade und der Gauben Südseite vorgenommen.

Abschließend sei wieder, noch heute zutreffend, Pfarrer O. Kuntze zitiert:

So macht unser Gotteshaus auf jeden, der es betritt, einen schmucken , traulichen und würdigen Eindruck. Sein schönster Schmuck aber wird immer eine zahlreiche, innerlich gesammelte und ihres Glaubensbesitzes frohe Gemeinde sein.“

Für dieses Ziel treten heute unsere Pastorin Frau K. Prüßing-Neumann, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der Dörnfelder Gemeindekirchenrat, der Förderverein zur Erhaltung der Dörnfelder Kirche e. V. sowie die Dörnfelder Gemeindeglieder und Freunde unserer Kirche aus nah und fern ein.

 

Quellen: Fakten und Zitate aus

  1. Dörnfelder Gedenkblatt“ 1929 zusammengestellt und bearbeitet von O. Kuntze Pfarrer

  2. Bau und Kunst-Denkmäler Thüringens“ 1894 Prof. Dr. P. Lehfeldt